Nach Kursgewinnen bis
zur Wochenmitte und einem Anstieg auf über 7600 Zähler gaben die
deutschen Blue Chips in der zweiten Wochenhälfte die Gewinne wieder vollständig
ab. Im Wochenvergleich resultierte sogar ein Rückgang um 93 Punkte bzw.
1,3 Prozent.
Die mittelfristige Lage bleibt damit brisant, aber keineswegs hoffnungslos.
Denn wie das mittlere Schaubild zeigt, notiert der Index noch immer oberhalb
der aufwärtsgerichteten Trendlinie, die an dem Kursverlauf seit Sommer
letzten Jahres anliegt. Sollte der DAX jedoch diese Trendlinie nach unten
durchbrechen, droht ein Rückgang bis zu dem seit Mitte 2004 bestehenden
Aufwärtstrend, der aktuell bei knapp 6700 Zählern verläuft.
Trotz der
intakten mittelfristigen Aufwärtstrends lässt der untere Chart keine
Euphorie zu. Sollte das im Zeitraum ab Ende Juli skizzierte Konsolidierungsdreieck
Bedeutung besitzen, kam es bei dieser Formation zu einem Fehlausbruch nach
oben. Dies ließe weitere Kursverluste erwarten. Auch der Stochastik
Oszillator drehte zuletzt wieder nach unten, der MACD behauptet ohnehin seit
geraumer Zeit sein Verkaufsignal. In diesem Zeitfenster liegt die nächst
tiefere Unterstützung bei 7040 Punkten.
Hoffnungen ruhen aber auf einer positiven Eröffnung am Montag und einer
Rückkehr über 7370 Zähler. Die Unterstützungszone zwischen
7370 und 7540 Punkten zähmte in den letzten Wochen zuverlässig die
Bären. Gelingen auch am Montag Kursgewinne, ist die Lage zunächst
wieder offen. Wesentliche Kursgewinne, also ein Anstieg auf deutlich über
7600 Zähler, sind dem DAX aber auch in der kommenden Woche nicht zuzutrauen.
Und das Risiko einer Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung bleibt hoch,
weshalb die aktuelle Marktsituation nichts für Anleger mit schwachen
Nerven darstellt.
Autor: Oliver Schultze
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