Die gedämpfte Euphorie
an dieser Stelle in Verbindung mit der Warnung vor einer Korrektur stellte
sich als zutreffend heraus. Gleich zu Beginn der Vorwoche gaben die deutschen
Blue Chips nach, und im Vergleich der Freitagsschlusskurse summierte sich
ein Minus von 157 Punkten bzw. 2,0 Prozent.
Mit den späteren Kursverlusten in den USA, die den DAX nachbörslich
auf rund 7800 Zähler drückten, verspricht die Situation zu Wochenbeginn
Spannung. Zwar sind die mittel- bis längerfristigen Aufwärtstrendlinien,
die im mittleren Schaubild eingezeichnet sind, derzeit noch nicht in Gefahr,
bei einer Zunahme der Abwärtsdynamik könnten diese Trendlinien jedoch
schnell auf den Prüfstand geraten. Daher bleibt der DAX für Bullen
derzeit ein Tabuthema, ein neues Kaufsignal ergibt sich weiterhin erst mit
einem Sprung über das Allzeithoch bei rund 8150 Punkten.
Im unteren
Chart auf Tagesbasis deuten denn auch noch beide Indikatoren abwärts,
ein Test der Unterstützungslinie bei rund 7800 Zählern bereits am
Montag ist wahrscheinlich. Zudem deutet der Kursverlauf seit Anfang August
auf ein (kurzfristiges) Rounding Top hin, die Wahrscheinlichkeit einer Ausweitung
der Korrektur ist damit recht groß. Daher ist bei einem Unterschreiten
der 7800 höchste Vorsicht geboten, wenngleich bei rund 7750 Punkten derzeit
das untere Bollinger Band und der seit Mitte August bestehende Aufwärtstrend
verlaufen.
Das Korrekturziel von 7800 Zählern rückte rasch ins Visier, und
jetzt sollten Anleger auf der Hut sein. Eine technische Gegenreaktion oder
sogar eine Stabilisierung auf diesem Niveau sind zwar denkbar, darauf sollte
zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht gewettet werden. Denn fällt
der DAX auch klar unter die Marke von 7800 Zählern, drohen weitere Kursverluste
in deutlich tiefere Regionen. Die nächsten Unterstützungen liegen
dann bei 7540 und knapp 7400 Punkten. Sollte der Index tatsächlich bis
in diesen Bereich durchgereicht werden, droht mit Blick auf das Schaubild
auf Wochenbasis sogar ein mittelfristiges Verkaufsignal.
Autor: Oliver Schultze