Der DAX setzte in der
vergangenen Woche den am Freitag zuvor begonnenen Erholungskurs fort. Dabei
verweilte der Index weiterhin innerhalb der Spanne zwischen 7200 und 7600
Zählern, und legte dabei im Wochenvergleich um 129 Punkte bzw. 1,7 Prozent
zu.
Die moderaten Kursgewinne bedeuten in den beiden oberen Schaubildern keine
neuen Impulse für die deutschen Blue Chips. Den seit Mitte letzten Jahres
bestehenden Aufwärtstrend hat der DAX behauptet, jedoch scheiterte der
jüngste Anstieg knapp unterhalb des mittleren Bollinger Bandes (Wochenbasis).
Letztlich kann auch der Anstieg der letzten Woche nicht darüber hinwegtäuschen,
dass der Kurs nur knapp oberhalb der seit 2006 und 2003 bestehenden Aufwärtstrendlinien
verläuft. Trotz der jüngsten Aufwärtstendenz bleibt daher das
Risiko eines weiteren Abwärtsschubs hoch.
Das untere
Schaubild zeichnet ein durchwachsenes Bild. Zwar durchbrach die Notierung
den seit Mitte Juli gültigen Abwärtstrend, dies gab den Bullen bisher
jedoch keinen deutlichen Kraftschub. Zuletzt scheiterte der DAX an der leicht
abwärtsgerichteten Trendlinie, die an der Kursbewegung seit Ende Juli
anliegt. Dem recht frischen Kaufsignal des MACD steht ein schon wieder überkaufter
Stochastik gegenüber. Damit ist die Lage auf kurzfristige Sicht weiter
offen, nachhaltige Bewegungen sind aus charttechnischer Sicht unverändert
erst nach einem Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen 7200 und 7600 Zählern
zu erwarten.
Die Orientierungsphase des DAX, und damit das Tauziehen zwischen Bullen und
Bären auf recht engem Raum, dauert an. Trotz der erfreulichen Tatsache,
dass der Index seit rund 4 Wochen per Saldo seitwärts pendelt, bleibt
aber das Risiko einen neuen Abwärtsschubs hoch. Sollte der Index dann
unter das Augusttief bei knapp 7200 Punkten fallen, wären längerfristige
Aufwärtstrends nach unten durchbrochen und Anleger müssten auch
auf Sicht der folgenden Monate mit nachgebenden Notierungen bei den großen
deutschen Aktien rechnen. Entspannung und auch weiteres Aufwärtspotenzial
brächte ein Anstieg über 7600 Zähler.
Autor: Oliver Schultze