Als entschieden zu optimistisch
erwies sich unser Ausblick der Vorwoche. Zwar legte der DAX am Montag zunächst
wie erwartet zu, dann jedoch folgten 4 lange schwarze Kerzen. Dabei durchbrach
der Index nicht nur die Unterstützung bei 7540 Zählern, sondern
auch den Support bei 7370. Insgesamt verbuchte der DAX ein kräftiges
Wochenminus von 404 Punkten bzw. 5,2 Prozent.
Damit nähert sich die Notierung der unteren Begrenzungslinie bei 7200
Zählern der seit knapp einem Jahr gültigen Handelsspanne. Auch wenn
der seit 2003 bestehende Aufwärtstrend (oberes Schaubild) jetzt durchbrochen
ist, sollten Anleger erst von einem mittelfristigen Verkaufsignal ausgehen,
wenn der Index die Trading-Range verlassen hat. Dann allerdings liegt der
nächst tiefere Support, der im Chart auf Wochenbasis ersichtlich ist,
erst wieder bei knapp 6500 Punkten.
Das kurzfristige
Schaubild lässt die Richtung der kommenden Woche offen. Der Stochastik
Oszillator bewegt sich seit rund zwei Wochen in der überverkauften Zone,
mittlerweile ist sogar das untere Bollinger Band in den freien Fall übergegangen.
Dies deutet zwar klar auf eine überverkaufte Lage hin, jedoch lässt
sich daraus noch keine unmittelbar bevorstehende Aufwärtsreaktion herleiten.
Eine Fortsetzung der panikartigen Verkaufswelle ist keineswegs ausgeschlossen.
Die vergangene Woche hat Anlegern den Start ins neue Börsenjahr endgültig
verhagelt. Jetzt ruhen die Hoffnungen beim DAX auf dem Support bei 7200 Zählern.
Spätestens in diesem Bereich darf auf eine Aufwärtsreaktion gehofft
werden. Fällt die Notierung jedoch auch klar unter diese Unterstützung,
stehen auch für die kommenden Wochen weiter sinkende Kurse bei den deutschen
Blue Chips auf dem Programmzettel.
Autor: Oliver Schultze