Die vergangene Woche stand
im Zeichen sinkender Kurse der deutschen Blue Chips, im Wochenvergleich gab
der DAX um 234 Punkte bzw. 3,5 Prozent nach. Das Abtauchen unter den schwachen
Support bei 6690 Zählern löste ein kurzfristiges Verkaufsignal aus,
das den Index um mehr als 200 Punkte nach unten drückte.
Mittelfristig bleibt die Seitwärtsbewegung aber noch intakt. Der Blick
auf den mittleren Chart zeigt, dass die Notierung im Bereich der Unterstützung
bei knapp 6500 Zählern leicht nach oben abprallte. Sollte der DAX unter
diesen Support fallen, wird aber zunächst nur geringes Abwärtspotenzial
freigesetzt. Denn bei rund 6200 Punkten befindet sich eine weitere, recht
massive Unterstützung, die sich vom Hochpunkt des Jahres 1998 herleitet.
Erst wenn auch diese Marke nach unten durchbrochen ist, liegt ein mittelfristiges
Verkaufsignal vor.
Zuvor trifft
der DAX aber auch noch auf den Support bei rund 6400 Zählern, der sich
vom Tiefpunkt im Januar herleiten lässt. Während das Verkaufsignal
des MACD noch immer recht schwach ausgeprägt ist, drehte der Stochastik
Oszillator schon wieder nach oben - optimistische Anleger hoffen nun auf eine
Aufwärtsbewegung. Erstes Ziel eines solchen Kursschubs wäre die
nun als Widerstand wirkende Marke von 6690 Punkten.
Zusammengefasst ist der DAX zwar auf Tuchfühlung zum Jahrestief, die
charttechnische Lage aber keineswegs so brisant wie es auf den ersten Blick
vielleicht scheint. Denn selbst bei einem Absinken unter den Tiefpunkt vom
Januar sollten die Bären spätestens bei 6200 aufgehalten werden.
Dreht der Index bereits im Bereich zwischen 6400 und 6500 nach oben, winkt
ein Anstieg bis auf knapp 6700 Punkte.
Autor: Oliver Schultze