So manchem Anleger dürfte
zu Beginn der Vorwoche der Atem gestockt haben, als der DAX wie ein Stein
nach unten fiel. Jedoch stoppte der Ausverkauf charttechnisch mustergültig
im Bereich der Unterstützung bei knapp 6200 Zählern. Von dort aus
bügelte der Index einen Teil der Verluste wieder aus und schloss im Wochenvergleich
mit einem Minus von 132 Punkten bzw. glatt 2 Prozent.
Die Unterstützungslinie bei rund 6200 Zählern, die in den beiden
oberen Schaubildern eingezeichnet ist, wurde damit im ersten Anlauf getestet
und bestätigt. Jetzt dürfen Anleger auf eine Gegenbewegung hoffen,
deren Kursziele 6500 und 6700 Punkte lauten. Nach der dreifachen Top-Bildung
im letzten Jahr und dem Bruch des seit 2003 bestehenden Aufwärtstrends
bleiben die mittelfristigen Aussichten aber trübe, nachdem der DAX mit
dem jüngst markierten neuen Jahrestief eine Bodenbildung ad acta legte.
Ein Schlusskurs deutlich unter 6200 Zählern impliziert einen weiteren
Abwärtsschub mit Kursziel bei 5300 Punkten.
Im unteren
Chart sticht der kurzfristige Abwärtstrendkanal ins Auge, der seit Ende
Februar besteht. Bedingt durch die positive Entwicklung der US-Börsen
am späten Donnerstag bestehen hier gute Chancen auf einen Ausbruch nach
oben, wenn der Handel am Dienstag wieder aufgenommen wird. Aktuell bildet
die obere Begrenzungslinie des Trendkanals mit der Horizontalen bei knapp
6400 Zählern einen Kreuzwiderstand. Gelingt der Ausbruch, können
kurzfristig orientierte Anleger auf einen Anstieg bis auf knapp 6700 Punkte
setzen. Eine Wette auf fallende Notierungen bietet sich dagegen erst wieder
an, wenn der DAX per Schlusskurs klar unter 6200 fällt.
Autor: Oliver Schultze