Ab der Mitte der Vorwoche
kämpften die Bullen verbissen um den seit Mitte März bestehenden
Aufwärtstrend, bevor sie sich dann am Freitag eindeutig geschlagen geben
mussten. Im Vergleich der Freitagsschlusskurse stand für die deutschen
Blue Chips dann ein Rückgang von 212 Punkten bzw. glatt 3 Prozent zu
Buche.
Die jüngste Korrektur ist keine Überraschung, sondern war nach dem
Erreichen des Widerstands bei 7200 Zählern, der im mittleren Schaubild
eingezeichnet ist, zu erwarten. Jetzt sollten sich Anleger auch auf weiter
nachgebende Notierungen einstellen. Der nächst tiefere Support im mittleren
Schaubild liegt erst wieder bei knapp 6500 Punkten - ob der DAX aber tatsächlich
bis in diese Tiefen abgleitet, bleibt indes fraglich.
Kurzfristig
jedoch spricht auch der untere Chart für eine Fortsetzung der Korrektur.
Nach dem Durchbruch des seit März bestehenden Aufwärtstrends fiel
die Notierung am Freitag auch unter das mittlere Bollinger Band auf Tagesbasis
- ein weiteres Verkaufsignal. Da auch der Stochastik noch klar abwärts
deutet, sollte der DAX jetzt zumindest die schwachen Unterstützungen
bei rund 6850 bzw. 6800 Punkten ansteuern. In diesem Bereich verläuft
aktuell auch das untere Bollinger Band als generell gut mögliches Kursziel.
Fängt sich der DAX nicht in diesem Bereich, liegt der nächst tiefere
Support bei 6690 Zählern.
Nach dem charttechnisch mustergültigen Abprallen an dem 7200er-Widerstand
ist der DAX in eine Korrektur geschwenkt, die sich auch in der kommenden Woche
fortsetzen dürfte. Erstes Kursziel ist dabei das Niveau bei gut 6800
Punkten. Ein neues Kaufsignal ist vorerst nicht greifbar und entsteht nach
wie vor erst mit einem Ausbruch signifikant über 7200 Zähler.
Autor: Oliver Schultze