In erster Linie den
kräftigen Kursgewinnen am Dienstag hatte es der DAX in der Vorwoche
zu verdanken, dass der Index einen Wochengewinn von 165 Punkten bzw. 2,6
Prozent verbuchen konnte.
Damit gelang der Notierung im Chart auf Wochenbasis der Sprung über
den Widerstand bei knapp 6500 Zählern. Dies ist ein positives Signal,
und es weckt die Hoffnung auf einen Anstieg bis zu dem Widerstand bei 7200
Punkten - so hoch notierte der DAX zuletzt im Mai. Allerdings lauert bei
rund 6650 noch das mittlere Bollinger Band (Wochenbasis) und knapp darüber
eine, jedoch recht schwach ausgeprägte, Abwärtstrendlinie, die
an den Hochpunkten von Dezember und Mai anliegt. In diesem Bereich besteht
noch Korrekturgefahr, bei einem Durchbruch wäre dann aber der Weg bis
auf 7200 frei.
Allzu euphorische
Anleger, die auf einen schnellen Durchmarsch setzen, bremst allerdings das
untere Schaubild. Zwar behauptet der MACD noch sein Kaufsignal; und in den
letzten Monaten erwies sich dieser Indikator beim DAX als sehr zuverlässig.
Allerdings weist der Stochastik bereits wieder auf eine überkaufte
Lage hin, und das obere Bollinger Band als weitere Bremse bildet mit der
seit Ende Dezember bestehenden Abwärtstrendlinie einen Kreuzwiderstand.
Insofern ist im Bereich von rund 6700 Zählern durchaus mit einer Konsolidierung
zu rechnen.
Von daher bleiben Long-Positionen mit relativ engem Stopp haltenswert, in
der Gegend um 6700 sollte dann aber durchaus über Gewinnmitnahmen nachgedacht
werden. Nur wenn der Notierung ein dynamischer Ausbruch aus dem mittelfristigen
Abwärtstrend gelingt, bestehen Chancen auf eine Rallye bis auf 7200
Punkte.
Autor: Oliver Schultze