Manch Anleger
mag sich zu Beginn der Vorwoche verdutzt die Augen gerieben haben,
als der DAX am Montag zwischenzeitlich mehr als 3,7 Prozent im
Plus stand. Aber dabei handelte es sich nur um eine typische Bearmarketrallye,
am Donnerstag notierte der Index dann sogar auf dem tiefsten Stand
seit Mitte Juli. Dank eines positiven Wochenausklangs verabschiedete
sich die deutschen Blue Chips dann noch mit einem Plus von 1,7
Prozent ins Wochenende.
Der Kampf um die Unterstützungslinie bei 6165 Zählern
dauerte damit erwartungsgemäß an. Auch wenn sich die
Notierung per Wochenschlusskurs über diese Marke retten konnte,
bleibt die Lage angespannt. Anleger werden wohl nicht mehr allzu
lange warten müssen, bis der DAX mit einem Ausbruch unter
6000 Zähler (Jahrestief) oder über 6500 (Abwärtstrend
seit Jahresbeginn) ein neues mittelfristiges Signal generiert.
Kurzfristig
stehen die Zeichen dabei auf Erholung - jedenfalls, wenn man dem
im unteren Schaubild dargestellten Stochastik-Oszillator Glauben
schenkt. Immerhin deutet auch die Kerze mit der langen Lunte vom
Donnerstag in Verbindung mit den Kursgewinnen vom Freitag auf
eine (zumindest einige Tage andauernde) Erholung. Erstes Ziel
einer solchen Aufwärtsbewegung ist der Widerstand bei 6390
Punkten. Gelingt es der Notierung, diese Marke nach oben zu durchbrechen,
eröffnet sich Potenzial bis auf gut 6500 Zähler.
Auch wenn sich der DAX in der Vorwoche dem Jahrestief bedrohlich
näherte, ist die Lage nun nicht brenzlig. Zwar würde
ein Abtauchen unter 6000 Punkte nach wie vor ein Verkaufsignal
mit Ziel 5300 bedeuten, allerdings ist das Risiko derzeit recht
gering einzuschätzen. Die Chancen auf eine Erholung überwiegen
für die kommende Woche.