26.10.2008: Zwischen Hoffen und Bangen

langfristiger Chart

Eine nennenswerte Erholung blieb der DAX in der Vorwoche schuldig, statt dessen fiel die Notierung auf den tiefsten Stand seit 2004. Obwohl sich der Index von seinem Tief bei gut 4000 Zählern wieder spürbar erholte, verblieb im Wochenvergleich noch ein sattes Minus von 486 Punkten bzw. 10,2 Prozent.

Mit Blick auf das mittlere Schaubild befindet sich der Index der 30 größten deutschen Blue Chips nun zwischen Hoffen und Bangen: Bangen, weil sowohl das vorherige Tief bei 4544 als auch die unteren Begrenzung der Unterstützungszone bei knapp 4200 (zwischenzeitlich) nach unten durchbrochen wurden. Hoffen, weil sich die Notierung per Schlusskurs wieder genau in den breiten Supportbereich 4200/4500 retten konnte. Man darf gespannt sein, wie dieses Ringen zwischen Bullen und Bären ausgeht. Während der Sprung über 4500 den Startschuss für eine Erholung bis auf 5300 bedeuten sollte, droht ab einem (Tages-)Schlusskurs unter 4200 ein Rückgang bis auf 3600 Zähler.


mittelfristiger Chart

Ein ähnlich zweigeteiltes Bild zeigt auch der untere Chart: Die lange Lunte der Freitagskerze, das Erreichen des unteren Bollinger Bandes sowie die eher geringen Umsätze der letzten Tage sind positiv zu deuten. Wohin gegen das neue Tief und die beiden Indikatoren, die noch klar nach unten weisen, eher auf der Seite der Bären stehen. Insofern ist auch mit Blick auf dieses Zeitfenster vorzuschlagen, den Ausbruch aus dem Bereich 4200/4500 abzuwarten.

Eine Bodenbildung beim DAX ist noch in weiter Ferne, der jüngste Absturz machte derartige Hoffnungen zunichte. Wohin die Reise in der neuen Woche geht, ist trotzdem noch offen - aus charttechnischer Sicht bietet sich aber ab Signal in beiden Richtungen ordentlich Potenzial. Wobei 15 oder gar 20 Prozent in der heutigen Zeit für den DAX ja kaum mehr als einen Tagesausflug darstellen...

kurzfristiger Chart

Autor: Oliver Schultze