16.11.2008: Gefangen im Rechteck

langfristiger Chart


Der Dow Jones kam in der vergangenen Woche weiter zurück, bevor am Donnerstag wieder erste Käufe einsetzten. Zuvor war der Index für die 30 US-Blue-Chips intra-day allerdings unter die an dieser Stelle als Stopp-Loss empfohlene Marke von 8140 Zählern gesackt. Die Supportzone haben wir daher nun nach unten etwas großzügiger bis 8000 Punkte bemessen. Es ist zu konstatieren, dass der Markt unerwartet volatil bleibt. Angesichts der extremen Geschehnisse an den Finanzmärkten zum einen und den gravierenden politischen Eingriffen in die einst freiere Marktwirtschaft zum anderen, ist das auch kein Wunder. Aus technischer Sicht ist die nach wie vor hohe Vola leider kein Zeichen dafür, dass sich die Märkte beruhigen. Technisch ist das klar als Warnsignal zu deuten.

Die aktuelle Lage interpretieren wir als Rechteckformation zwischen dem Supportbereich oberhalb von 8000 Punkten und dem Widerstandsbereich bei 9626 Punkten. Nach dem Test der unteren Begrenzung ist der Logik folgend nun ein aufwärts gerichteter Vorstoß in Richtung ~9500 Punkte zu erwarten. Dieses Szenario wird von den Indikaotoren im unteren Chart Tagesbasis gestützt. Der MACD bewegt sich genau oberhalb seiner Signallinie, was sich zusammen mit dem Stochastik (als typischen Seitwärtsphasen-Indikator) zu einem kurzfristig bullishen Gesamtbild zusammenfügt.


mittelfristiger Chart

Zusammenfassend erscheint zumindest eine freundliche ersten Wochenhälfte plausibel. Reicht dann der Schwung, um die Mittellinie der Bollinger-Bänder nach oben zu knacken, wäre der Weg bis in den Bereich um 9500 Zähler frei. Reicht der Schwung nicht, ist die Lage wieder offen. Rechteckformationen sind ambivalent zu sehen. Je nach Ausbruchsrichtung können sie Trendwenden einläuten, aber sie können auch (abwärts-)trendbestätigend wirken.

Strategie: Unerschrockene behalten ihre Calls mit nach untem angepassten Stopp-Loss bei 8000 Punkten. Sollte der Index nachhaltig tiefer schließen, muss die Position dann sicherheitshalber veräußert (bzw. in Puts gedreht) werden. Angesichts des ohnehin volatilen Marktes ist die Long-Spekulation nicht ungefährlich. Die ganze Welt schaut derzeit auf den Dow. Sollte er nachhaltig unter 8000 fallen, ist eine Verkaufslawine zu befürchten. Anleger sollten den Einsatz dementsprechend klein halten.

kurzfristiger Chart

Autor: Lutz Mathes



RBS Dow-Zertifikate: