Der
EuroStoxx Kursindex konnte in der zurückliegenden Woche 264,40
Punkte (12,2 Prozent) zulegen. Im Schaubild auf Wochenbasis wird
deutlich, dass er damit die Verluste der Vorwoche relativ genau
wieder ausbügelte. Nun notiert er also wieder im Bereich
der im unteren Chart eingezeichneten Chartmarke zwischen 2420
und 2327 Punkten.
Von
einem bullishen Befreiungsschlag kann in der aktuellen Situation
noch keine Rede sein, aber immerhin ist die Lage aus technischer
Sicht wieder offen. Das sehen die Investoren offenbar auch so:
Der Anstieg des EuroStoxx konzentrierte sich hauptsächlich
auf den Montag, danach dümpelten die Kurse seitwärts
weiter. Eine Interpretation dafür: Wer kaufen wollte, hatte
das gleich am ersten Tag erledigt, danach warteten alle gespannt
ab, wie es weitergehen würde. Folglich ein Zeichen dafür,
dass die Profis im Moment den Markt unter sich ausmachen.
Technisch
ist der EuroStoxx weiter als angeknackst anzusehen. Wer aktuell
mit dem Gedanken spielt, mit einem hohen Depotanteil einzusteigen,
der sollte sich den Chart auf Tagesbasis einmal ausdrucken und
auf den Kopf halten (so dass der eigentlich fallende Chart nach
oben läuft). Dann stelle man sich vor, dass die Kurve eine
Aktie im eigenen Depot zeigt, mit der Fragestellung, ob jetzt
der geeignete Moment wäre, diese zu verkaufen. Wer diese
Frage für sich mit einem klaren Ja beantwortet, der drehe
den Chart wieder zurück und die in der letzten Woche empfohlenen
Puts in Calls.
Da
die Indikatoren noch mehrheitlich aufwärts zeigen, rechnen
wir mit einem verhalten positiven Wochenauftakt. Anschließend
muss sich zeigen, ob es zu Anschlussorders kommt. Der mittelfristig
völlig überverkaufte Markt würde auch nach den
12 Prozent Kursgewinn weitere Kursgewinne ermöglichen. Doch
im Moment geht unsere Einschätzung dahin, dass es sich bei
dem aktuellen Anstieg um eine Bearmarket-Rally handelt, die vermutlich
noch kürzer (und schwächer) ausfällt als der Anstieg,
der Ende Oktober startete.
Strategie: Etwaige Longpositionen bleiben ganz kurzfristig spekulativ
haltenswert. Wer in der letzten Woche unserer Empfehlung gefolgt
war, und nun noch Puts im Depot hat, sollte aus Sicherheitsgründen
für mindestens die Hälfte der Position im Bereich der
Mittellinie der Bollinger-Bänder bei ~2460 Punkten einen
Stopp legen, um die Verluste zu begrenzen, falls der Markt wider
Erwarten zügig weiter ansteigt.