30.11.2008: Die Markteilnehmer zögern noch

langfristiger Chart

Der EuroStoxx Kursindex konnte in der zurückliegenden Woche 264,40 Punkte (12,2 Prozent) zulegen. Im Schaubild auf Wochenbasis wird deutlich, dass er damit die Verluste der Vorwoche relativ genau wieder ausbügelte. Nun notiert er also wieder im Bereich der im unteren Chart eingezeichneten Chartmarke zwischen 2420 und 2327 Punkten.

Von einem bullishen Befreiungsschlag kann in der aktuellen Situation noch keine Rede sein, aber immerhin ist die Lage aus technischer Sicht wieder offen. Das sehen die Investoren offenbar auch so: Der Anstieg des EuroStoxx konzentrierte sich hauptsächlich auf den Montag, danach dümpelten die Kurse seitwärts weiter. Eine Interpretation dafür: Wer kaufen wollte, hatte das gleich am ersten Tag erledigt, danach warteten alle gespannt ab, wie es weitergehen würde. Folglich ein Zeichen dafür, dass die Profis im Moment den Markt unter sich ausmachen.


mittelfristiger Chart

Technisch ist der EuroStoxx weiter als angeknackst anzusehen. Wer aktuell mit dem Gedanken spielt, mit einem hohen Depotanteil einzusteigen, der sollte sich den Chart auf Tagesbasis einmal ausdrucken und auf den Kopf halten (so dass der eigentlich fallende Chart nach oben läuft). Dann stelle man sich vor, dass die Kurve eine Aktie im eigenen Depot zeigt, mit der Fragestellung, ob jetzt der geeignete Moment wäre, diese zu verkaufen. Wer diese Frage für sich mit einem klaren Ja beantwortet, der drehe den Chart wieder zurück und die in der letzten Woche empfohlenen Puts in Calls.

Da die Indikatoren noch mehrheitlich aufwärts zeigen, rechnen wir mit einem verhalten positiven Wochenauftakt. Anschließend muss sich zeigen, ob es zu Anschlussorders kommt. Der mittelfristig völlig überverkaufte Markt würde auch nach den 12 Prozent Kursgewinn weitere Kursgewinne ermöglichen. Doch im Moment geht unsere Einschätzung dahin, dass es sich bei dem aktuellen Anstieg um eine Bearmarket-Rally handelt, die vermutlich noch kürzer (und schwächer) ausfällt als der Anstieg, der Ende Oktober startete.
Strategie: Etwaige Longpositionen bleiben ganz kurzfristig spekulativ haltenswert. Wer in der letzten Woche unserer Empfehlung gefolgt war, und nun noch Puts im Depot hat, sollte aus Sicherheitsgründen für mindestens die Hälfte der Position im Bereich der Mittellinie der Bollinger-Bänder bei ~2460 Punkten einen Stopp legen, um die Verluste zu begrenzen, falls der Markt wider Erwarten zügig weiter ansteigt.

kurzfristiger Chart

Autor: Lutz Mathes



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