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Trotz Fehlsignal nur bedingt bearish
DAX-Analyse vom 19.04.2015
Die Aufwärtsbewegung beim DAX
geriet gleich Anfang der Vorwoche ins Stocken. Am Dienstag testete der Index
noch die Handelsspanne, aus der er kurz zuvor ausgebrochen war, von oben.
Am Donnerstag fiel die Notierung dann jedoch wieder in die Schiebezone zurück
und lieferte damit ein mustergültiges Fehlsignal. Entsprechend folgte
am Freitag ein weiterer kräftiger Rückgang. Im Wochenvergleich insgesamt
ein Minus von satten 686 Punkten, dies entspricht 5,5 Prozent.
Was nach einem eindrucksvollen Schlag der Bären klingt, ist im oberen
Langfristchart kaum zu erkennen. Im Chart auf Wochenbasis fällt die lange
schwarze Kerze zwar deutlich auf, jedoch besitzt der DAX noch eine Menge Luft
bis zum Aufwärtstrend, der sich seit Oktober bildete. Letztlich ist in
der Vorwoche nur ein Teil des überkauften Potenzials abgebaut worden,
die mittelfristige Aufwärtsbewegung bleibt vollkommen intakt.
Trotzdem sollten Anleger auf der Hut sein,
denn gemäß einer alten und recht verlässlichen Charttechniker-Regel
stellen Fehlsignale die besten Signale dar. Und der Ausbruch nach oben aus
der Schiebzone 11620/~12200 entpuppte sich nun als klares Fehlsignal. Dies
könnte jetzt noch weitere Kursverluste nach sich ziehen, obwohl der Markt
kurzfristig bereits überverkauft ist, wie das Erreichen des unteren Bollinger
Bandes (Tagesbasis) und der Stochastik Oszillator anzeigen. Mit dem jüngsten
Rückgang erwies sich, nebenbei bemerkt, auch der Ausbruch nach oben aus
dem seit Oktober gültigen Aufwärtstrendkanal ein weiteres Mal als
nicht nachhaltig.
Anleger sollten nun ihren Blick auf die Unterstützung bei 11620 richten.
Hält dieser Support den Angriffen der Bären stand, steht einer anschließenden
Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung nichts im Weg. Fällt der DAX
jedoch per Schlusskurs auch unter 11620, ist mit einem weiteren Abwärtsschub
zu rechnen. Dann gerät der Aufwärtstrend seit Oktober ins Visier,
der im Chart auf Tagesbasis aktuell bei gut 11100 verläuft.
Autor: Oliver Schultze