DAX-Analyse vom 06.07.2001


3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Wochen-High-Lows


Die zuletzt an dieser Stelle kreierten positiven Aussichten zerplatzten wie eine Seifenblase. Zwar stieg der DAX zu Wochenbeginn zunächst an, nach dem am Montag markierten Wochenhoch bei 6132 Punkten ging es aber stetig abwärts. Mit dem Mittwochs-Schlußkurs unter der genannten entscheidenden Marke von 6030 Punkten entpuppte sich dann die Rückkehr in den Seitwärtstrend als kurzes Strohfeuer und das Wochenminus von knapp 200 Punkten stellte letztlich keine Überraschung mehr dar.
Ein weiterer Erholungsversuch des DAX ist somit kläglich gescheitert. Auch die Tatsache, dass der Index bereits vor Erreichen der Abwärtstrendlinie, die an den Hochpunkten seit November anliegt, nach unten drehte, ist negativ zu werten. Die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten konnte ebenfalls nicht nachhaltig verteidigt werden.
Betrachtet man die dargestellten Indikatoren, so steht der Trendfolger MACD kurz vor einem neuen Verkaufsignal. Der Stochastik drehte bereits auf 'verkaufen', ist aber noch deutlich von der überverkauften Zone entfernt. Die Indikatoren billigen dem DAX daher noch weiteres Abwärtspotenzial zu.
Als zaghafte Unterstützungen lassen sich noch das Juni-Tief bei 5760 Punkten sowie eine aufwärtsgerichtete Trendlinie, die an den Tiefpunkten von März, April und Juni anliegt, ausmachen. Diese verläuft aktuell bei rund 5800 Punkten. Darunter existiert bei etwa 5600 Punkten noch die untere Begrenzung des seit März 2000 bestehenden Trendkanals. Da diese Linie aber schon im Frühjahr längere Zeit unterschritten wurde, ist deren Bedeutung als eher gering einzuschätzen. Unterhalb von 5800/5760 Punkten ist deshalb ein weiterer Rückgang bis zu den Tiefpunkten von März/April bei 5350/5400 Punkten zu befürchten.
Folglich bleibt beim DAX, gerade nach dem fehlgeschlagenen Erholungsversuch vergangene Woche, weiterhin der übergeordnete Abwärtstrend dominierend. Kurzfristige Erholungsversuche wie zuletzt sind in den Bereich der Bearmarketrallies einzuordnen. Auf Grund der zahlreichen Widerstände auf dem Weg nach oben sollte ein mittelfristiges Kaufsignal erst angenommen werden, wenn die seit dem Allzeithoch im März 2000 bestehende Abwärtstrendlinie bei derzeit etwa 6400 Punkten überwunden wurde. Eine weiter andauernde Seitwärtsbewegung des DAX ist möglich, solange die Unterstützung bei 5760 Punkten nicht signifikant unterschritten wird.


6-Monats-Chart


Autor: O. Schultze/Büro Dr. Schulz