Mit einem Schlußspurt am Freitag beendete der EuroStoxx 50 die Woche
fast wieder da, wo er ab Dienstag mit einem Ausflug in die Tiefe gestartet
war. Per Saldo bleibt ein spürbares Minus gegenüber Vorwochenschluss
von gut 91 Punkten oder 3,36 Prozent.
Erwartungsgemäß hielt die Unterstützung
im Bereich um 2450 Punkte stand. Die Frage ist nun, ob der Bruch des kurzfristigen
Abwärtstrends (unteres Bild) bei etwa 2600 Punkten bereits auf weiter
steigende Kurse schließen lässt. Dafür würde das
klare Kaufsignal beim Stochastik schließen lassen. Leider fehlt
hier aber eine charttechnische Bestätigung aus den USA, wo Dow und
Nasdaq noch unterhalb kurzfristiger Widerstände hängenblieben.
Auch der (jedoch auf Sicht von 1-3 Wochen zu sehende) MACD Indikator gibt
noch keine Entwarnung.
Plausibel erscheint auf jeden Fall zunächst ein Verbleib in der
Handelsspanne zwischen dem kurzfristigen Widerstand bei ~2700 und dem
Support um 2450 Punkten. Ob sich es sich dabei aus Trading-Sicht lohnt,
mittels long Calls zunächst auf einen Vorstoß an den Widerstand
zu setzen, muß bezweifelt werden. Eine den Kursbegrenzungen entsprechende
Stillhalterposition macht aus technischer Sicht gegenwärtig mehr
Sinn, wenn bei einem Ausbruch aus der Handelsspanne glattgestellt wird.
Fast punktgenau erreichte der EuroStoxx 50 Kursindex seine schmale Widerstandszone bei 2700 Zählern. Nach dem aus europäischer Sicht nachbörslich enttäuschenden Verlauf in den USA sind hier zum Wochenende zunächst Gewinnmitnahmen realistisch, sofern nicht spürbare Kursgewinne in den Vereinigten Staaten diese vorsichtige Einschätzung gleich am Donnerstag widerlegen.
Damit ergibt sich für Anleger,
die sich des Risikos bewusst sind, die spekulative Chance, genau am charttechnischen
Entscheidungspunkt (2700 Zähler im Index) auf noch einmal fallende
Kurse zu setzen. Ob der EuroStoxx angesichts der relativ positiven Entwicklung
in den USA nochmals in den Unterstützungsbereich bei 2440 Punkten
zurückfällt, ist dabei keineswegs ausgemachte Sache. Optimal
wäre für diese Spekulation eine obere Trendwende im Stochastik
Oszillator. Sicherheitshalber empfiehlt sich die Absicherung von eingegangenen
Long-Put Positionen bei 2700 Punkten auf Schlusskursbasis.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz