DAX-Analyse vom 10.08.2001
Chart seit 1990, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart
Die zurückliegende Woche brachte dem DAX mit gut 300 Punkten oder 5,3 Prozent deutliche Kursverluste. Dabei wurden sowohl die Unterstützung bei 5550 Punkten als auch die untere Begrenzung des seit März 2000 bestehenden Trendkanals unterschritten.
Dieser Kursverfall brachte ferner eine Rückkehr in den seit Anfang Juli bestehenden Trendkanal mit sich, der Ende Juli zwischenzeitlich nach oben verlassen wurde. Somit entpuppte sich der Ausbruch aus diesem kurzfristigen Trendkanal als Fehlsignal, welches sich zwar mit den folgenden nur geringen Kursgewinnen andeutete, aber an dieser Stelle zuvor nicht hinreichend beachtet wurde.
Die Situation hat sich durch den Kursverlauf der Vorwoche eindeutig verschlechtert. Hoffnungen auf eine Bodenbildung erhielten einen deutlichen Dämpfer, der übergeordnete Abwärtstrend bleibt weiterhin dominierend. Die zuletzt unterschrittenen Unterstützungen fungieren nun als Widerstand und stellen weitere Barrieren dar. Zu nennen sind dabei die obere Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals bei aktuell 5520 und der Kreuzwiderstand bei 5550 Punkten, bestehend aus der dortigen horizontalen Linie und der unteren Linie des längerfristigen Abwärtstrendkanals.
Als Unterstützung dient lediglich noch das März-Tief bei 5351 Punkten, darunter ist erst wieder eine Unterstützung aus dem Jahr 1999 im Bereich um 5000 Punkte zu finden.
Der Blick auf die Indikatoren zeigt einen MACD, der gerade erst ein Verkaufsignal generiert hatte. Dies verspricht, auch mit Blick auf die rein charttechnische Situation, wenig Chancen auf eine nachhaltige Trendwende. Der Stochastik ist zwar im überverkauften Bereich angelangt, was allerdings in Anbetracht des vorhandenen Abwärtstrends keineswegs überbewertet werden sollte.
Die Lage des DAX kann daher nur als deutlich angeschlagen bezeichnet werden. Wird auch die Marke von 5351 Punkten signifikant unterschritten, ist in der Folge ein Test der 5000er-Marke zu befürchten. Größere Kursgewinne sollten nicht erwartet werden, auch wenn nach den nicht unerheblichen Verlusten im bisherigen August eine technische Gegenreaktion möglich ist.
Der DAX konnte zu Wochenbeginn zulegen, aber den genannten Kreuzwiderstand
bei 5550 Punkten nicht überwinden. Stattdessen folgten Kursrückgänge
und ein
Schlußkurs auf Höhe des Freitags-Schlußkurses. Eine mögliche
schnelle
Trendwende ist damit vom Tisch, nun dürfte ein Test der vorherigen
Tiefstände anstehen. Das Hauptaugenmerk sollte dabei der Unterstützung
bei
5350 Punkten gelten, darunter sind weitere Kursverluste zu erwarten.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz
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