sowie im Anschluß Update vom 27.11.
Nach Anfang der Woche bröckelnden Kursen setzte der compx doch
noch zu dem erwarteten Angriff auf den Widerstand bei 1420 Punkten an,
der diesmal auch von Erfolg gekrönt war. Im Wochenvergleich ein
Zuwachs von 58 Punkten oder 4,1 Prozent.
Der Sprung über die 1420 ist ein recht wichtiges charttechnisches
Signal, der langfristige Chart unterstreicht die Bedeutung dieser Marke.
Allerdings hat sich der Index damit auch auf Tuchfühlung zum eGD200
begeben, zum ersten Mal seit Jahresbeginn. Seinerzeit bremste dieser
gleitende Durchschnitt die Erholung und es folgten massive Verluste.
Weiterhin muss kritisch angemerkt werden, dass dem Anstieg seit Mitte
Oktober keine untere Umkehrformation vorausging.
Die unteren beiden Schaubilder unterstreichen dafür die positiven
Aspekte. Der seit Jahresbeginn gültige Abwärtstrend ist mittlerweile
signifikant nach oben durchbrochen. Das obere Bollinger Band auf Wochenbasis,
zudem seit längerer Zeit mal wieder ansteigend, verläuft aktuell
bei 1521 Punkten und bietet damit noch Raum für steigende Notierungen.
Im Kurzfristchart ist ersichtlich, dass der compx sich zum Wochenausklang
auf Höhe des oberen Bollinger Bandes verfing und zugleich punktgenau
an dem Widerstand bei 1475 Punkten andockte. Sollte nun auch diese Hürde
genommen werden, eröffnet sich weiteres Potenzial bis zu dem nächsten
Widerstand bei gut 1550 Punkten.
Allerdings bewegt sich der MACD-Indikator (nicht das Histogramm) auf seinem
höchsten Stand seit rund einem Jahr, zugleich ist der Stochastik
tief in den überkauften Bereich eingetaucht. Kurzfristige Überhitzungssymptome
sind also unverkennbar.
Im Ganzen sind die Aussichten daher eher uneinheitlich. Zur Zeit überwiegen
die erfreulichen Impulse, die aus dem Sprung über den Widerstand
bei 1420 Punkten sowie dem Bruch des seit Jahresbeginn gültigen Abwärtstrends
resultieren. Eine fehlende Bodenbildung oder untere Umkehrformation sowie
die im kurzfristigen Zeitfenster vorhandene Überkauft-Situation lassen
die jüngsten Kursgewinne jedoch auf ziemlich wackeligen Füßen
stehen. Für die kommende Woche wäre ein Rückfall unter
1420 schon überraschend und sehr bedrohlich, ein eher wahrscheinlicher
Anstieg über 1475 würde dagegen kurzfristig weitere Kursgewinne
ermöglichen.
Ähnlich uneinheitlich wie die obigen Aussichten verhielt sich auch der comp im bisherigen Wochenverlauf. Einem moderaten Anstieg am Montag, der auch über den Widerstand bei 1475 Punkten führte, folgten am Dienstag deutlich nachgebende Notierungen. Die Rallye am Mittwoch konnte die Wochenbilanz dafür wieder aufbessern.
Damit bleibt die Lage unklar. Nur wenn sich der Index nun oberhalb von 1475 behaupten kann und der Anstieg also nicht erneut als Eintagsfliege abgestempelt wird, sind weitere Kursgewinne in Richtung 1550 Punkte denkbar. Andernfalls ist erhöhte Wachsamkeit geboten, fallende Notierungen gefährden schnell den kurzfristigen Aufwärtstrend und liessen einen Test der Unterstützung bei 1420 Punkten wahrscheinlich werden.
Strategie: Vorsichtshalber sollte zur Gewinnsicherung der Stopp für long-calls nun auf 1475 (NDX: 1120) nachgezogen werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz