DAX-Analyse vom 24.08.2001


Chart seit 1990, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Linienchart seit 1990


Der DAX erlebte mit einem Wochenplus von 165 Punkten zur Abwechslung mal wieder eine positive Woche. Zwar setzte sich der Kursverfall am Montag zunächst fort, die sich bis einschließlich Mittwoch jedoch nur wenig ändernden Tagesschlußkurse zeigten aber die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer. Damit war die Gefahr eines spürbaren Kursrutsches bis auf 5000 Punkte und darunter gebannt und der Startschuß für eine Erholung gegeben, wie bereits im Mittwochs-Update angedeutet.

Die Rückkehr am Donnerstag in den seit Juli bestehenden Abwärtstrendkanal war dann ein weiterer Lichtblick und zugleich ein Hinweis auf eine andauernde Erholung. Mit dem starken Anstieg vom Freitag hatte der DAX dann auch die Marke von 5350 Punkten unter sich gelassen, wenngleich er auch noch immer in dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal verweilt.

Trotzdem hat sich im Wochenverlauf die charttechnische Situation zumindest kurzfristig gebessert. Insbesondere das Überwinden des Widerstands bei 5350 Punkten setzt weiteres Erholungspotenzial frei, auch wenn die Widerstände nun in naher Folge auftreten. Zu nennen wären dabei: Die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals seit Juli, aktuell etwa in Höhe des Freitags-Schlußkurses. Bei 5463 der eGD20, die mittlere Linie der Bollinger Bänder. Bei knapp 5500 die untere Linie des seit März 2000 bestehenden Abwärtstrendkanals und bei 5550 Punkten die horizontale Linie, die aus dem Julitief resultiert. Erst darüber ergäbe sich Raum für nochmal mehrere hundert Punkte Kursgewinn.


3-Jahres-Wochen-High-Lows



Bei Betrachtung der Indikatoren fällt das Kaufsignal des Stochatik in der vergangenen Woche auf, einhergehend mit einer positiven Divergenz zum Indexverlauf. Da sich der Stochastik aktuell noch im neutralen Bereich aufhält, ist ein andauernder Kursanstieg durchaus denkbar. Der MACD generierte noch kein neues Signal, aber das dargestellte MACD-Histogramm lässt in Kürze ein Kaufsignal erwarten. Das MACD-Histogramm stellt die Differenz zwischen Signallinie und Triggerlinie dar. Sein Tief hatte das Histogramm am Montag, in Einklang mit dem DAX-Wochentief, seitdem steigt das Histogramm an.

Ein plötzliches Ende der Bearmarketrallye wäre bei einem erneuten Unterschreiten der 5350 zu befürchten. Das Hauptaugenmerk sollte in diesem Fall bei den Unterstützungen liegen, die sich aus dem Chartverlauf herleiten lassen. Dies wären das Freitagstief bei 5268 sowie die Unterstützungszone zwischen etwa 5200 und 5125, die sich aus der unteren Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals und dem Jahrestief ableiten lässt.

Vorerst ist aber von einer Fortdauer der Erholung auszugehen und das Indexverhalten an den genannten Widerständen zu beobachten. Stärkere Notierungen zu Wochenbeginn sind zu erwarten; wenn im Wochenverlauf auch die Marke von 5550 Punkten geknackt werden kann, besteht weitere Luft nach oben.


6-Monats-Chart

 

Die stärkeren Notierungen zu Wochenbeginn traten beim DAX ein, jedoch scheiterte er mit einem Wochenhoch bei 5455 bereits am Anfang der breiten Widerstandszone. Der eGD20 konnte nicht signifikant überwunden werden, ganz zu schweigen von einer Rückkehr in den längerfristigen Abwärtstrendkanal.

Zügig wurde dann auch die Unterstützung bei 5350 wieder unterschritten. Diese Kursrückgänge überschatteten auch das erwartet eingetretene Kaufsignal beim MACD, außerdem generierte der Stochastik nahe des überkauften Bereichs ein Verkaufsignal. Dies legt insgesamt den Schluß nahe, dass das Ende der Bearmarketrallye bereits hinter uns liegt und nun erneute Rückgänge folgen.

Vorhandene long-Positionen wurden bereits ausgestoppt, neue long-Positionen bieten sich vorerst nicht an, bzw. erst mit Überschreiten des bisherigen Wochenhochs bei 5455. Das Eingehen von short-Positionen bot sich zeitgleich mit dem Ausstoppen der Calls bei Unterschreiten der 5350 an, spekulativ können auch weiterhin short-Positionen eröffnet werden. Das Stopp-Loss ist bei 5350 auf Schlußkursbasis zu setzen.

 

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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