DAX-Analyse vom 27.04.2001 mit Parabolic SAR


3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Wochen-High-Lows


Die Konsolidierung beim DAX setzte sich in der letzten Woche fort. Die Schwankungen waren dabei eher gering und der Abwärtsdruck sehr verhalten. Die genannte kritische Marke bei 5940 geriet nie in Gefahr. Per Saldo wurde sogar noch ein geringes Wochenplus erzielt.
Aus charttechnischer Sicht könnte sich die Konsolidierung nun schon bald ihrem Ende zuneigen. In den vergangenen eineinhalb Wochen bildete sich ein kleines Dreieck, das in Kürze verlassen werden sollte. Bei einem Ausbruch nach oben wartet zwar bei 6224 Punkten bereits der nächste Widerstand, dessen Überwindung sollte dann allerdings nur noch Formsache sein. Steigt der DAX signifikant über 6224, ist mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung zu rechnen. Als Kursziel wäre dann die seit dem Allzeithoch im März 2000 bestehende abwärtsgerichte Trendlinie anzuvisieren, die aktuell bei etwa 6600 Punkten verläuft. Ein Ausbruch nach unten aus dem Dreieck würde in der Folge dagegen zu eher fallenden Kursen führen. Die Unterstützung in Form des Verbindungshochs des Doppeltiefs bei 5940 rückte dann wieder ins Visier, ein Durchbruch durch diese Marke nach unten hätte weitere Kursverluste zur Folge.
Augenscheinlich ist das Dreieck aber als typisches Konsolidierungsdreieck zu sehen. Zwar sind symmetrische Dreiecke grundsätzlich neutral, häufiger setzt sich aber anschließend der Trend fort. Gerade bei derart kurzfristigen Dreiecken ist dies meist der Fall. Daher ist eine Fortsetzung des kurzfristigen Aufwärtstrends, der seit dem Verlaufstief bei 5384 Punkten Anfang April besteht, zu erwarten. Wie bei Chart-Formationen allgemein sollte aber auch hier die endgültige Vollendung, in diesem Fall der Ausbruch, abgewartet werden.

Der im unteren Chart als gestrichelte dunkelgrüne Linie dargestellte Parabolic SAR hat bereits vor gut zwei Wochen ein Kaufsignal erzeugt. Dieser Indikator generiert konkrete Kauf- bzw. Verkaufsignale. Bewegt sich der Indikator unterhalb des eigentlichen Kurses, ist dies ein Kaufsignal, und umgekehrt. Dabei wird nach einem Signalwechsel eine Art Stopmarke bestimmt, die dann mit zunehmender Geschwindigkeit in Trendrichtung nachgezogen wird. Ein Kreuzen des Parabolic SAR mit dem Kurs des Basisobjekts führt dann zu einem erneuten Signalwechsel, nun setzt sich sozusagen das Spiel von vorne fort, nur in anderer Richtung.
Der Parabolic SAR gehört zur Gruppe der Trendfolger. Demnach liegen seine Stärken in Trendmärkten, und dort bevorzugt in Richtung des bestehenden Trends. Dies läßt sich auch gut in dem dargestellen 6-Monats-Chart erkennen: Die vier Verkaufsignale in der Zeit von November bis März brachten anschließend jeweils nicht unerhebliche Kursverluste - eine Zeit, in der sich der DAX innerhalb des Abwärtstrendkanals bewegte.
Mittlerweile aber hat sich die technische Situation des DAX im Vergleich zu dieser Zeit entscheidend gebessert. Bemerkenswert auch, dass das jüngste Verkaufsignal des Parabolic SAR Anfang April sich als klares Fehlsignal entpuppte. Daher ist das zur Zeit bestehende Kaufsignal des Indikators, der sich zudem in hinreichendem Abstand zum DAX bewegt, als durchaus positiv zu werten.

6-Monats-Chart mit Parabolic SAR


Autor: O. Schultze/Büro Dr. Schulz