Dow Jones-Analyse vom 26.10.2001

sowie Update vom 31.10.

Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Schlusskurse seit 1995

Mit einer recht gleichmäßigen 200-Punkte-Bewegung begann der Dow am Montag eine Handelswoche, die den Index wieder bis an das Kursniveau vor dem kursbeeinflussenden Anschlag am 11.09. heranführte.
Dem positiven Kursverlauf am Montag folgte zunächst eine weitere Konsolidierung knapp unterhalb des Niveaus der 07.98er Hochs, das nach einem turbulenten Donnerstag, mit intraday-reversal an der unteren Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanales -Tk 01.00, zum Handelschluß überwunden werden konnte.
Am Freitag kannte der Dow dann im Wesentlichen nur die Richtung nach oben und schloß mit 9.545 nahe dem Tages- und Wochenhoch 9.598, das sogar noch über dem open vom 17.09. lag. Insgsamt betrug die Wochenperformance +341 Punkte oder +3,7 Prozent.

Nachdem der Index zum zweiten Mal im Wochenabstand knapp unterhalb des 07.98-Hoch bei 9417 konsolidiert hatte, wurde dieser Bereich nun überwunden und damit für den zukünftigen Kursverlauf zu einer markanten Unterstützung.
Auch die weitere Bedeutung des mittelfristigen Abwärtstrendkanales seit Januar 2000, bei aktuell 9.167, wurde durch den erneuten, erfolgreichen Test am Donnerstag bestätigt. In den steilen kurzfristigen Aufwärtstrend +Td 09.01 konnte der Index, trotz positivem Wochenverlauf aber nicht zurückkehren, verläuft dieser doch inzwischen schon bei 10.000.
Neben den genannten 9.417 sowie 9.167 ist nach unten die Marke 8.883/76 von Bedeutung , an der die untere Begrenzung, des sich nun deutlich verengenden Bollinger Bandes mit dem Schlußkurs des 17.09 (erster Handelstag nach dem Anschlag) eine Kreuzunterstützung bildet.
Ursächlich hängt die starke Verengung dieses Bandes mit dem deutlichen Rückgang der 20-Tage-Volatilität zusammen; nach dem starken Anstieg der historischen Volatilität mit der Gegenbewegung auf das Bewegungstief vom 21.09, hat die Vola nun schon wieder den Wert des langjährigen Durchschnitts erreicht.

3-Jahres-WochenCandles

Im positivsten Falle hält sich der Dow nun oberhalb der 9.500. Das erste Ziel einer weiteren Aufwärtsbewegung wäre dann am Montag die Überwindung der 9.581, dem Eröffnungskurs des ersten Handelstages nach der viertägigen Handelsaussetzung in Amerika, auf Schlußkursbasis. Zweites Kursziel wäre dann 9.640, die obere Begrenzung des Bollinger Bandes.
Eine Durchbruch dieser Begrenzung oder ein Entlanglaufen daran, bei dann erneuter Wiederaufweitung, ist nicht ausgeschlossen, wäre aber ungewöhnlich und nur mit einem erheblichen Dynamikanstieg zu erwarten. In diesem Szenario ergäbe sich dann allerdings noch deutliches Kurssteigungspotenzial bis zunächst 10.000, wo der +Td 09.01 die nächsten Tage mit dem fallenden langjährigen, gleitenden Durchschnitt eGD200 an einer auch psychologisch wichtigen Marke zusammenfallen werden.

Im Negativ-Szenario fällt der Dow zu Beginn der kommenden Woche wieder unter 9.450/9.417, dann dürfte zunächst die Mittellinie des Bollinger Bandes bei 9.288 und ggf. anschließend 9.167, die untere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtskanales getestet werden; hält diese nicht, ist mit einem erneuten Kampf um die ebenfalls psychologisch bedeutende 9.000-Marke zu rechnen.
Käme es hier nicht schnell zu einer Gegenreaktion, wäre mit weiteren, möglicherweise kräftigen Kursabschlägen zu rechnen.
Als potenzielle Kursmarken nach unten ergäben sich dann der Kreuzwiderstand 8.883/8.876 aus dem Schlußkurs vom 17.09 und der unteren Bollinger Band-Begrenzung, 8.732 (as 50%-Retracement der Aufwärtsbewegung 21.9-10.10), ~8.500 (die Untergrenze der ersten Konsolidierungszone), 8288 (die untere Begrenzung des Bollinger Bandes) sowie 8.062, das bisherige Bewegungstief.

Die Lage der Indikatoren ist gemischt: Tages- und Wochen-MACD steigen noch, ebenso wie das Wochen-Momentum. Das Tages-Momentum(20) hat aber nun schon einige Schwungkraft verloren. Letzteres paßt zu einer DSS, die schon wieder den überkauften Bereich erreicht hat.
Die sich verengenden Bollinger Bänder lassen zur Achtsamkeit raten, kündigen sie doch häufig anstehende, heftige Kursbewegungen an.

6-Monats-Chart

Der Montag begann mit einer kräftigen Abwärtsbewegung über 274 Punkte, wobei der Eröffungskurs das Tageshoch und der Schlußkurs das Tagestief bildete. Am Montagabend war der Index damit genau an der Mittellinie seines sich nun deutlich verengenden Bollinger Bandes angelangt.
Auch Dienstag und Mittwoch setzte sich die Abwärtsbewegung, wenn auch moderat fort; dabei wurde der Abwärtstrendkanal vom Januar 2000 bei zur Zeit 9157 nach unten verlassen, bisher hielt aber erfreulicherweise noch die unmittelbar darunter verlaufende Unterstützung durch das markante Tief vom 22.03.2001.
Sollte der Index nun noch das untere Bollinger Band bei 8979 unterschreiten, könnte es allerdings noch zu einem größeren Kursrutsch kommen.
Positiv zu werten wäre eine schnelle Rückkehr in den vorgenannten mittelfristigen Abwärtstrendkanal.

Strategie: Bestehende long-Positionen sollten am Montag mit Gewinn ausgestoppt worden sein. An den vorgeschlagenen Marken eingegangene long puts sollten um 9160 abgesichert werden.

 

Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz



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