Gleich zu Wochenbeginn marschierte der DAX weiter Richtung Süden. Mit dem Rutsch unter 4700 Punkte am Dienstag war dann auch die dortige Unterstützung gefallen, und im Laufe der Woche tauchte der Index bis fast auf 4500 Punkte ab. Im Wochenvergleich bedeutet dies ein Minus von 208 Punkten oder 4,3 Prozent.
Der recht breite Unterstützungsbereich um 4500 Punkte ist nun der letzte Halt, bevor ein Absinken bis auf etwa 3800 Punkte drohen würde. Brisant ist dabei, dass dann der seit 1982 bestehende Aufwärtstrend, der aktuell bei rund 4100 Punkten verläuft, gebrochen wäre.
Mit dem Fall bis fast auf 4500 Punkte sowie der deutlichen Erholung im
Verlauf des Freitags besteht nun aber eine Chance auf eine Aufwärtsreaktion.
Die Freitagskerze stellt einen nahezu müstergültigen Hammer
dar, womit häufig ein zumindest kurzfristiger Trendwechsel eingeläutet
wird; so zuletzt auch Anfang Mai.
Demnach könnte sich der DAX nun eine Verschnaufpause im Abwärtstrend
gönnen und bis gut 4700 Punkte ansteigen. Mit Überschreiten
dieses Widerstands ergibt sich dann sogar Potenzial bis auf 4870 Punkte.
Im Bereich 48xx befinden sich derzeit auch das mittlere Bollinger Band
sowie die aufwärtsgerichtete Trendlinie seit Februar, die in der
Vorwoche nach unten durchbrochen wurde.
Sollte eine Erholung allerdings ausbleiben, wäre mit einem Rutsch unter das Freitagstief bei 4513 Punkten der Hammer hinfällig und ein ernsthafter Test des Unterstützungsbereichs um 4500 Punkte, der bis rund 4440 Punkte langt, zu erwarten. Würde selbst dort keine Wende gelingen, geriete der mehr als 20 Jahre gültige Aufwärtstrend auf den Prüfstand.
Zusammengefasst ist das Bild aus charttechnischer Sicht
alles andere als rosig. Eine Gegenreaktion ist zwar wahrscheinlich und
fast schon überfällig, mehr als eine kleine Erholung dürfte
dabei aber kaum rausspringen.
Die erwartete Erholung beim DAX fiel etwas dürftig aus, das anvisierte Kursziel von 4700 Punkten wurde mit einem Wochenhoch bei 4686 knapp verfehlt. Zugleich tauchte der Index mit einem Wochentief bei 4481 genau in den Unterstützungsbereich bei 4440/4500 Punkten ab.
Damit bleibt der DAX klar angeschlagen, wobei die nachlassende Dynamik eher für eine (kurzfristige) Stabilisierung im Bereich um 4500 Punkte spricht. Ein zügiger Rutsch unter 4440 Punkte ist noch nicht zwingend, eine ausgedehnte Erholung über 4700 Punkte jedoch auch nicht so schnell zu erwarten. Es bleibt in der recht traurigen Situation abzuwarten, ob der DAX zu einem Test des langfristigen Aufwärtstrends ansetzt oder aber sich vorerst auf niedrigem Niveau behaupten kann.
Strategie: Innerhalb der Range 4440/4700 weiter keine Positionstrades.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz