Zunächst setzte der DAX mit Beginn der Vorwoche seinen Abwärtstrend 
        fort und fiel am Dienstag sogar bis auf 3235 Punkte und damit unter das 
        Julitief. Von dort aus setzte dann eine kräftige Gegenbewegung ein, 
        die den Index auf Wochenhoch bei 3761 Punkten schliessen liess. Per Saldo 
        ein Wochenplus von 228 Punkten bzw. 6,5 Prozent.
        
        Nennenswertes Terrain konnte damit nicht gewonnen werden, der Anstieg 
        bleibt vorerst auch weiter als Erholung im Abwärtstrend anzusehen. 
        Der ab 1982 bestandene Aufwärtstrend verläuft bei rund 4200 
        Punkten und damit mehr als 10 Prozent oberhalb der aktuellen Notierung. 
        Der seit Anfang Juli gültige Abwärtstrend ist zwar mit den Kursgewinnen 
        vom Freitag sichtbar angekratzt, hier wird allerdings der Montag zeigen 
        müssen, ob der DAX diese Trendlinie wirklich unter sich lassen kann. 
        Auf diesem Niveau, genauer 3745 Punkten, befindet sich derzeit auch das 
        mittlere Bollinger Band auf Tagesbasis.
        
      
 
      
        Kann sich der Standardwerteindex zu Wochenbeginn behaupten oder sogar 
        weiter zulegen, bietet sich zunächst Potenzial bis zu dem Widerstand 
        bei knapp 3950 Punkten, der sich aus dem Junitief und dem Verlaufshoch 
        von Ende Juli ableiten lässt. Darüber wäre dann der Weg 
        bis zu der langfristigen Trendlinie bei rund 4200 Punkten bei, bei aktuell 
        4160 verläuft zur Zeit auch das obere Bollinger Band.
        
        Sollte der DAX allerdings schon am Montag zur Schwäche neigen, ist 
        bereits das Ende der jüngsten Erholung zu befürchten. Der seit 
        Juli bestehende Abwärtstrend wäre damit bestätigt und gefestigt, 
        zugleich würde dies abermals ein Scheitern am mittleren Bollinger 
        Band bedeuten. Dann dürfte schnell das Septembertief bei 3539 Punkten 
        erreicht werden, knapp darunter im Bereich 3440/70 befindet sich noch 
        eine weitere, wenn auch eher schwache, Unterstützung. Wird auch diese 
        nach unten durchbrochen, muss ein Test des Vorwochentiefs bei 3235 Punkten 
        befürchtet werden, darunter sogar eine deutliche Verkaufswelle.
        
        Insgesamt ist der DAX derzeit gewissermassen neutral einzustufen. Die 
        Entscheidung, ob zuletzt lediglich eine kleine Erholung im Abwärtstrend 
        stattfand oder ob sich die Kursgewinne fortsetzen, sollte recht bald zu 
        Wochenbeginn fallen.
        
      

Gleich zu Wochenbeginn entschied sich der DAX für einen Rücksetzer unter die seit Juli bestehende Abwärtstrendlinie, was in der Folge entsprechend zu weiteren Verlusten führte.
In Anbetracht der mehrfachen intraday-Verletzungen dieser Trendlinie sowie der nach deutschem Börsenschluss überaus positiven Entwicklung der US-Börsen ist der kurzfristige Abwärtstrend nun allerdings ernsthaft angeknackst. Dafür spricht auch die standhaft unterstützende Wirkung des Septembertiefs bei 3539 Punkten, das mit einem Tagestief am Mittwoch 3 Pünktchen darüber nicht allzu ernsthaft in Bedrängnis geriet. Nur der Stochstik mit seinem frischem Verkaufsignal trübt das ansonsten wenig beängstigende Bild.
Nun bleibt zu sehen, ob sich der DAX am Donnerstag oberhalb der abwärtsgerichteten Trendlinie sowie besser des oberen Bollinger Bandes bei aktuell 3717 aufhalten kann. Dann besteht Potenzial bis zu dem nächsten Widerstand bei ~3950 Punkten, andernsfalls ist weiter eine seitwärts bis abwärts gerichtete Tendenz zu erwarten.
Strategie: Nach dem am Montag erfolgten Fall unter die Trendlinie bei 37xx Punkten sollte bei dann eingegangenen Put-Positionen nun vorsichtshalber zu Gewinnmitnahmen geschritten werden. Für Positionstrades bleibt der Markt weiter zu unsicher - spekulativ kann über ~3700 auf einen Anstieg bis 3950 gesetzt werden. Sollte sich das späte Kursfeuerwerk an den US-Börsen aber als kurzes Strohfeuer entpuppen, dürfte die Spekualtion auf einen erneuten Test der 3540 nicht uninterressant sein.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz