Mit einem leichten Verlust von 25 Punkten oder 0,9 Prozent verabschiedete
sich der DAX aus der vergangenen Börsenwoche. Im Rahmen der erwarteten
Erholung wurde mit einem Wochenhoch bei 2772 Punkten das anvisierte Kursziel
knapp über 2800 Punkten verfehlt. In der Folge gab die Notierung
nach, ohne dabei aber der Unterstützung bei 2519 Punkten gefährlich
nahe zu kommen.
Der Langfristchart vermeldet damit weiterhin keine Änderungen. Im
mittelfristigen Chart konnte sich der DAX gerade noch innerhalb der Bollinger
Bänder behaupten, die in der Vorwoche zurückerobert wurden.
Allerdings geriet die in der Woche zuvor gestartete Erholung schnell ins
Stocken, von einem spürbaren Abprallen nach oben an der wichtigen
Unterstützung kann daher kaum gesprochen werden, wodurch die Lage
einmal mehr etwas brenzliger wird.
Im unteren, kurzfristigen Tageschart haben sich die Bollinger Bänder
stark verengt. Dies deutet eher auf eine baldige kräftige Bewegung
hin. Die Indikatoren sind uneinheitlich: Beim MACD besteht noch ein Kaufsignal,
dass dem DAX bisher aber nicht zu Kurssteigerungen verholfen hat. Der
Stochstik ist im neutralen Bereich fallend und schon bald wieder in der
überverkauften Zone. Die Notierung befindet sich in etwa in der Mitte
des seit rund 3 Monaten bestehenden Abwärtstrendkanals, dessen obere
Begrenzungslinie bei der jüngsten Erholung nicht erreicht wurde.
Nach der wochenlangen Seitwärtsbewegung knapp oberhalb des Oktobertiefs
ist aus charttechnischer Sicht zunächst eine eindeutige Richtungsfindung
abzuwarten. Wichtige Marke nach unten bleibt dabei die Unterstützung
bei 2519 Punkten. Entscheidend auf einem eventuellen Weg oben dürfte
das Vorwochenhoch bei 2772 Punkten sein, das in der kommenden Woche zudem
einen Kreuzwiderstand in Verbindung mit der oberen Trendline des kurzfristigen
Abwärtstrendkanals bildet.
Nach bereits zu Wochenbeginn nachgebenden Notierungen rutschte der DAX dann am Dienstag unter das Oktobertief bei 2519 Punkten. Am Mittwoch wurde exakt diese Marke nochmals von unten getestet und bestätigt, die Verluste weiteten sich im Wochenverlauf stetig aus.
Auch wenn der Standardwerteindex mit Blick auf die Bollinger Bänder (sowohl Tages- als auch Wochenbasis) sowie den kurzfristigen Stochastik als überverkauft zu bezeichnen ist, stellt der Rutsch unter die 2519 aus charttechnischer Sicht ein klares Verkaufsignal dar. Der MACD drehte am Mittwoch ebenfalls auf Verkaufen. Allerdings ist die Notierung mittlerweile schon an der unteren Begrnezung des seit Dezember gültigen Abwärtstrendkanals angekommen. Trotzdem sind jetzt eher weitere Kursrückgänge zu erwarten, solange die Marke von 2519 Punkten nicht zurückerobert wird.
Strategie: Die zuvor bei 2710 abgesicherten Puts, und auch eventuelle Zukäufe, sollten nun bei 2519 (Schlußkurs) mit einem Stop versehen werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz