EuroSTOXX50-Analyse vom 29.06.2002

sowie im Anschluß Update vom 03.07.

Chart seit 1999 und 6-Monats-Chart

rückgerechnete Kurse seit 1992


Mit einem waschechten Schlussspurt gingen die 50 europäischen Standardwerte aus dem Handel. Der EuroStoxx 50 legte um 97 Punkte oder 3,2 Prozent zu und knackte am Freitag auch seine kurzfristige Abwärtstrendlinie bei etwa 3075 Punkten. Nach einer "Hammer"-Formation am Mittwoch, die allerdings dank des schwarzen Kerzenkörpers nur bedingt bullish zu werten war, gelang damit seit Mitte April endlich wieder einmal ein Kurszuwachs auf Wochenbasis. Die Verkaufspanik zur Wochenmitte gibt aber eine klare Idee davon, dass noch genug Anleger auch auf dem gegenwärtigen Niveau bereit sind, sich von ihren Aktien zu trennen.


3-Jahres-Wochenchart

 

Nun muss sich zeigen, ob der Index an seine Gewinne anknüpfen kann. Der Freitagsschlusskurs liegt präzise auf der Mittellinie des Bollinger-Bandes. Ein Anstieg über diese Marke würde aus technischer Sicht Potenzial bis zur oberen Bollinger-Begrenzung, respektive dem im April begonnenen Abwärtstrend schaffen. Doch angesichts der anhaltenden Unsicherheit an den Märkten erscheint ein Kursziel von 3300-3400 Punkten doch sehr ambitioniert.

Die Indikatoren deuten dank des starken Kursanstiegs am Freitag aufwärts: Besonders erfreulich ist der hauchzart oberhalb seiner Signallinie notierende MACD. Der Montag dürfte die Entscheidung über die weitere Marschrichtung herbeiführen: Nach dem satten Tagesgewinn am Freitag von 4,35 Prozent ist eine technische Abwärtsreaktion realistisch. Fällt diese nur gering aus, bleiben die Aussichten (verhalten) positiv. Mit den Tiefpunkten Mitte und Ende Juni besteht die Chance auf eine untere Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Anlass zur Sorge gäbe nur ein deutlicher Rückgang unter 3050 Punkte, was mit einem Rückfall in den steilen kurzfristigen Abwärtstrend gleichzusetzen wäre.

Chart auf Tagesbasis


Einmal mehr zeigte sich bis zur Wochenmitte, dass die negativen Einflüsse aus den USA (gekrönt durch auch hier hausgemachte Verschuldungsskandale à la Vivendi) ein positives Abkoppeln des europäischen Marktes verhindern.

Mit dem schnellen Rückfall unter die Abwärtstrendlinie bei ~3030 Punkten zerstörte der EuroStoxx 50 schon am Dienstag seine Bemühungen für eine untere Trendwende. Am Mittwoch gingen die Verkäufe in eine zweite Runde - der Index landete auf seiner Unterstützung bei 2930 Punkten. Dank des nachbörslichen Kursgewinns in den Vereinigten Staaten besteht nun zwar noch die schwache Chance auf eine kurzfristige Doppel-Tief-Formation, doch die Aussichten haben sich klar eingetrübt.

Ein Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends seit Ende Mai auch nach dem jüngsten Rückschlag realistisch, doch die Aussichten auf eine bevorstehende Kletterpartie bis zur nächst höheren Trendlinie sind stark zurückgegangen. Entscheidend ist nun eine Bodenbildung auf Basis der (schwachen) Unterstützung zwischen 2920 und 2930 Punkten. Sollte diese Marke nicht halten, können Anleger wieder auf fallende Kurse setzen.

 

Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz

 

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