Richtig Schwung
kam in der Vorwoche am Aktienmarkt auf - allerdings nur zur Freude
der Bären. Gleich zu Wochenbeginn brach der DAX nach unten
aus dem sehr kurzfristigen Aufwärtstrendkanal aus, und steuerte
dann erwartungsgemäß sehr zielgerichtet auf das Jahrestief
zu. Im Vergleich der Freitagsschlusskurse ein sattes Minus von
399 Zählern bzw. gut 9 Prozent.
Mit einem Schlusskurs von 4014,66 ist der Index praktisch exakt
auf dem letztjährigen Tief gelandet, das bei 4014,60 markiert
wurde. Damit hängt die Notierung jetzt am seidenen Faden,
schon geringfügig weiter bröckelnde Kurse würden
ein neues Verkaufsignal bedeuten. Ob die im oberen Chart bei gut
3800 Punkten eingezeichnete Unterstützungslinie dann den
Bären Stand halten würde, darf bezweifelt werden. Die
nächst tiefere Unterstützung befindet sich dann allerdings
"schon" wieder im Bereich von 3500/600 Punkten.
Das
untere Schaubild zeigt eine nicht weniger brenzlige Lage. Hoffnung
lässt sich hier allenfalls noch aus der kurzfristig überverkauften
Lage kreieren, die sich am Stochastik Oszillator und dem Erreichen
des unteren Bollinger Bandes ablesen lässt. Aber auch Optimisten
werden kaum bezweifeln, dass hierfür gleich zu Wochenbeginn
Kursgewinne nötig sind. Dann liegt das erste Kursziel für
eine Erholung bei gut 4300 Zählern.
Der erneute Test des letztjährigen Tiefs ist an sich nicht
verwunderlich - hatten wir doch an dieser Stelle mehrfach darauf
hingewiesen, dass bei den deutschen Blue Chips keine untere Trendwende
konstatiert werden kann. Nur, mit dem Erreichen dieser Marke ist
der DAX auch nur noch um Haaresbreite von einem neuen Verkaufsignal
entfernt. Neue Tiefstände würden die Hoffnung auf eine
Bodenbildung jäh zerschlagen, Trader könnten dann Indexstände
unter 3600 anvisieren. Erholt sich die Notierung aber zu Wochenbeginn
und behauptet sich oberhalb der kritischen Marke, sollten dagegen
gut 4300 Zähler erreicht werden.