Chartbüro Dr. H.-D. Schulz Chartanalysen
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Auf
der Suche nach einem neuen Boden
Wöchentliche Öl-Analyse
vom 14.12.2015
Wir
wünschen allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und
einen guten Start ins Jahr 2016.
Hier geht es am 11. Januar weiter.
Der OPEC-Beschluss, die Produktion bis auf Weiteres nicht zu drosseln, entfaltete
auch in der vergangenen Woche noch einmal ihre Wirkung. Die vielen Tanker,
die als schwimmende Ölbehälter weltweit in Küstennähe
liegen und auf höhere Preise warten, werden vermutlich nun zu noch viel
niedrigeren Preisen ihre Ladung auf den Weltmarkt pumpen. Gute Nachrichten
also für Autofahrer. Schlechte Nachrichten sind das hingegen für
den Ölpreis und alle mit der Ölförderung, und -verteilung verknüpften
Branchen. Sogar die tot geglaubten Ölheizungen werden nach Pressemeldungen
wieder zu einer konkurrenzfähigen Alternative zu Erdgas.
Die nächste Unterstützung aus dem Dezember 2008 bei 36,60 Dollar
wird unserer Einschätzung nach schon in den nächsten Tagen getestet
werden. Eine kurzfristge Aufwärtsreaktion erscheint dort angesichts der
inzwischen überverkauften Lage wahrscheinlich. Doch ob das dann schon
der Boden ist, muss sich zeigen. Quer durch alle Bereiche sind die Rohstoffe
auf Talfahrt. Es sieht so aus, als würde die damit aufgezeigte Konjunkturschwäche
auch gerade auf den Aktienmarkt übergreifen - der zumindest in den USA
und Europa bislang so robust allen Warnzeichen trotzte.
Beim Öl erhöht der Abverkauf in den letzten Wochen zwar die Wahrscheinlichkeit
für eine mögliche Aufwärtsreaktion. Doch da sich die Abwärtsdynamik
im Moment noch zu erhöhen scheint, wäre es für einen antizyklischen
Einstieg noch zu früh. Wer es probieren möchte, der platziert sein
Kauflimit für Calls im Bereich der blau eingezeichneten Unterstützung
bei 36,60 Dollar. Es gilt dabei die Losung: schnell rein und schnell wieder
raus. Schnell raus insbesondere dann, wenn die genannte Marke unterschritten
werden sollte.
Autor: Lutz Mathes