Der Dow konnte in der ersten Wochenhälfte wie erwartet zulegen.
Am Donnerstag ging es dann aber erneut abwärts und am Freitag
setzte der weltweit am meisten beachtete Index einmal mehr auf
dem unteren Rand der eingezeichneten Supportzone zwischen 7960
und 8200 Punkten auf. Der Wochenvergleich (Freitagsschlusskurse)
zeigt eine Performance von Minus 76,7 Punkten (knapp ein Prozent
Verlust).
Der Dow präsentiert
sich damit klar in technischer Schwäche. Die amerikanische
Regierung wird zwar nichts unversucht lassen, in dieser entscheidenden
Phase nun erneut den Markt mit möglichst effektiven Interventionen
zu stützen (z.B. einer Bad Bank), doch politische Entscheidungen
haben den Nachteil, dass die Umsetzung von Ideen einige Zeit in
Anspruch nehmen. Gelingt der neuen US-Regierung also am Montag
kein wirtschaftspolitisches (oder zumindest -rhetorisches) Kunststück,
so spricht der untere Chart am ehesten für einen Bruch der
bereits am Freitag im Verlauf fast punktgenau getroffenen Supportmarke
bei 7960 Zählern.
Diese
Einschätzung wird von allen drei technischen Indikatoren
im unteren Schaubild gestützt: Der MACD auf Tagesbasis konnte
in den letzten Wochen ohnehin zu keinem Zeitpunkt ein Kaufsignal
generieren. Der Stochastik hat frisch auf Verkaufen gedreht. Und
die Bollinger-Band Theorie legt nach dem Abpraller an der Mittellinie
am Mittwoch zumindest auch keine elanvoll steigenden Kurse nahe.
Wer
noch Calls im Depot hat, sollte dieser aus technischer Sicht weiterhin
streng bei 7960 Punkten nach unten per Stopp-Loss absichern. Angesichts
der eher bearishen Gesamtsituation können Anleger nun auch
ein Stopp-Buy für Puts im Bereich von 7950 Punkten (oder
etwas tiefer) platzieren. Sollte der Dow nachhaltig unter die
aktuelle Chartbegrenzung fallen, wird das mit Sicherheit eine
Verkaufs-/Absicherungslawine unter den Marktteilnehmern auslösen.
Der Test des nächst tieferen Supports aus dem November zwischen
7449 und 7552 Punkten ließe dann nicht lange auf sich warten.
Gegen dieses Szenario spricht eigentlich nur der eiserne Wille
der US-Regierung, das bestehende System zur Not auch mit fragwürdigen
Methoden zu reinflationieren, um den amerikanischen Markt im Vergleich
mit dem Rest der Welt zumindest als Einäugigen unter Blinden
dastehen zu lassen (und so den Nachschub an Kapital sicherzustellen,
auf den die USA so dringend angewiesen sind). Anleger sollten
daher sicherheitshalber auch bei einem Absturz unter die wichtige
Supportmarke von 7960 Punkten nicht mit zu viel Einsatz auf fallende
Kurse verwetten.
