Der DAX entschied
sich in der Vorwoche für die an dieser Stelle als weniger
wahrscheinlich bezeichnete Variante: Gleich am Montag durchbrach
der Index die Marke von 4685 Zählern, und legte damit ein
Kaufsignal aufs Parkett. Es folgte eine eindrucksvolle Rallye
bis zum Kursziel bei 5000 Punkten. Im Vergleich der Freitagsschlusskurse
ein imposantes Plus von 402 Punkten bzw. 8,8 Prozent.
Damit kitzelt die Notierung nun an der abwärtsgerichteten
Trendlinie, die an den Hochpunkten seit Anfang 2008 anliegt. Sollte
der Durchbruch gelingen, liegt ein neues mittelfristiges Kaufsignal
vor. Dies würde erhebliches Aufwärtspotenzial freisetzen.
Betrachtet man den Kursverlauf seit März, könnte auf
die Abwärtsbewegung im Juni/Juli jetzt ein weiterer Schub
in der Größenordnung folgen, wie die Börse ihn
von März bis Anfang Juni erlebte. Kursziel wäre dann
der im Chart eingezeichnete Bereich zwischen 6200 und 6500 Zählern.
Noch
ist es aber nicht soweit, und das untere Schaubild mahnt nun auch
schon wieder zur Vorsicht. Denn mit Erreichen des oberen Bollinger
Bandes am Donnerstag schwächte sich die Dynamik ab, und am
Freitag schnitt der Stochastik seine Signallinie nach unten. Diese
Konstellation deutet nun eher auf eine Verschnaufpause hin, die
durchaus bis zu der nun als Unterstützung wirkenden Marke
von 4685 Punkten führen könnte.
Aus charttechnischer Sicht fällt die Entscheidung nun bei
der auch psychologisch nicht unwichtigen Marke von 5000 Zählern.
Kann sich der DAX klar über diesen Widerstand und den Abwärtstrend
hinwegsetzen, liegt ein neues Kaufsignal vor. Dann sollten die
Börsenampeln für den Sommer auf grün stehen. Prallt
die Notierung jetzt aber nach unten ab, stehen die Zeichen kurzfristig
auf Korrektur, während mittelfristig alles beim Alten bleibt.