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Ist
das der neue Boden?
Dow Jones-Analyse vom 14.08.2011
Der Dow legte in der vergangenen Woche eine heftige Berg- und Talfahrt aufs
Parkett. Am Montag 5,5 Prozent abwärts, am Dienstag rund 5 Prozent hoch,
am Mittwoch dann ein neues Tief, und bis Freitag zurück bis fast auf
das Niveau des Vorwochenwochenschlusses. Betrachtet man nur die Freitagsschlusskurse,
ergab sich ein beschaulich anmutendes Minus von 1,5 Prozent.
Die heftigen Kursschwankungen waren ein Fest für Trader. Alle anderen,
die bei solchen Schaukelbörsen eher an die Werte denken, die da binnen
kürzester Zeit verschwanden, wollen nun wohl am ehesten wissen, ob das
reinigende Gewitter an der Leitbörse damit schon vorbei ist, oder ob
nicht vielleicht doch noch ein weiterer Abwärtsschub möglich wäre.
Der Dow hatte die von uns im mittleren Schaubild eingezeichnete Unterstützungszone
bei rund 10.800 Punkten erfolgreich verteidigen können. Das werten wir
positiv. Ferner wurde durch den Abtaucher auch das Kursziel erreicht, was
sich aus dem Doppel-Topp (mit den Hochpunkten im April und Juli) herleiten
lässt. Soweit gibt die klassische Charttheorie also schon einmal grünes
Licht für einen Neueinstieg.
Anderseits sind V-förmige Kursverläufe
an der Börse eher selten. Die US-Konjunktur präsentiert sich müde,
für die Schuldenkrise aller westlichen Staaten ist außer dem Drucken
von Geld noch keine Lösung vorgeschlagen worden, die auch nur auf Sicht
von einem Jahr Erfolg versprechen würde, geschweige denn langfristig
eine Perspektive eröffnet, die Milliardenschulden der Staaten mit dem
Billionenkarussel an den Märkten irgendwie sinnvoll zu saldieren. Aber
auf die fundamentalen Daten kommt es kurzfristig nicht an, im Tagesgeschäft
zählen eher Unterstützungsmarken und Trendrichtungen.
Für die kommende Woche rechnen wir damit, dass der Aktienmarkt noch einmal
abwärts taumelt. Bliebe er dabei über den Tiefpunkten der vergangenen
Woche, so wäre das positiv zu werten. Gleiches gilt natürlich, wenn
die Anleger sofort weiter zugreifen, und der Dow direkt weiter ansteigen würde.
Sollten die Kurse jedoch unter 10.720 Punkte fallen, dann werden die Reaktionen
höchstwahrscheinlich hektisch ausfallen. In diesem Bereich sollten Position-Trader
Ihr Stopp-Loss platzieren. Und die Zocker wieder den Kühlschrank neben
den Schreibtisch rollen.
Autor: Lutz Mathes