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Doppeltopp droht: Gefahr in Verzug
EuroStoxx-Analyse vom 07.04.2013
Es hätte so schön sein können:
Erwartungsgemäß startete der EuroStoxx 50 Kursindex mit Elan in
die Woche nach Ostern. Doch ab Mittwoch kam es anders, als es die bis dahin
bullishe Charttechnik erwarten ließ: Die Anleger machten Kasse. Mit
drei langen schwarzen Kerzen sackte der EuroStoxx unter den Support bei 2600
Punkten. Das Wochenminus von 38.7 Punkten (knapp 1,5 Prozent) klingt dabei
zwar moderat, doch technisch könnte das der Auftakt einer sehr viel unangenehmeren
Talfahrt werden.
Der EuroStoxx hatte vor Ostern auf seinem von uns bei etwas über 2600
Punkten eingezeichneten Support aufgesetzt, und war zum Wochenstart am Dienstag
mit einem großen Satz über die Mittellinie der Bollinger-Bänder
geschnellt. Prompt folgte der Stochastik, der bei Seitwärtsbewegungen
gute Dieste leistet, mit einem Kaufsignal. Man kann es als Bilderbuch-Charttechnik
bezeichnen; weiter hätten sich die Bullen den Weg zur Widerstandslinie
bei 2750 Punkten wohl kaum öffnen können.
Mit dem was danach kam, entpuppte sich der erhoffte
Vorstoß aber als Rohrkrepierer: Während an der Leitbörse in
den USA nichts dramatisches passierte, setzte der EuroStoxx an drei Tagen
in Folge spürbar zurück. Erst ging es zurück unter die Mittellnie
der Bollinger-Bänder, dadurch nivellierte sich das Kaufsignal im Stochastik,
und am Ende kreuzte der Index auch seine Supportlinie bei rund 2600 Punkten.
Im mittleren Schaubild haben wir das dadurch drohende Doppel-Topp bereits
eingezeichnet. Sollte der EuroStoxx unter 2550 Punkte fallen - wo in etwa
das Tief aus dem Februar verläuft, dann wäre das als klares technisches
Verkaufsignal zu werten.
Und leider sieht es nach dem Kursverfall im Dax und im Hinblick auf die Indikatoren
gar nicht mehr gut aus für den EuroStoxx. Helfen kann jetzt eigentlich
nur noch ein rechtzeitiger und vor allem hinreichend kräftiger Anstieg
in den USA, der genug Durchschlagskraft entfaltet, um die negative Stimmung
in Europa umzukehren.
Fazit: Technisch ist die Lage klar. Bei einem Fall unter 2550 Zähler
ist die Zeit für Puts gekommen. Es besteht nur die Gefahr, dass der EuroStoxx
dieses Verkaufsignal schon früh zu Wochenbeginn auslöst, und sich
womöglich später in den USA ein bullisher Gegenimpuls ergibt. Dann
tendieren die Kurse womöglich seitwärts weiter. Vorsichtige Naturen
können daher auch die Spekulation auf eine oberen Trendwende verzichten
und schlicht ihre europäische Aktienquote reduzieren.
Autor: Lutz Mathes