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Draghis 
    Billion verleiht Flügel
    EuroStoxx-Analyse vom 25.01.2015
    

    
    Der EuroStoxx 50 Kursindex pirschte sich zunächst langsam an die Widerstandsmarke 
    bei 3230 Punkten, dann auch vorsichtig an das jüngste Hoch bei bei 3277 
    Punkten heran. Ab Donnerstag ging es dann aber ganz schnell: Die EZB setzte 
    die bereits zuvor schon kolportierten Geldschöpfungspläne voll um, 
    und der EuroStoxx sprang als Folge am Donnerstag und Freitag entsprechend 
    leichtfüßig über die Widerstandslinien des letzten Jahres. 
    
    
    Die EZB hatte am Donnerstag in einem historischen Schritt beschlossen, ab 
    März für monatlich 60 Milliarden Euro-Anleihen zu kaufen. Mit insgesamt 
    mehr als 1 Billion Euro wollen die Währungshüter die Anleihen zu 
    immer neuen Rekordpreisen aufkaufen. Nutznießer sollen die Banken sein, 
    die dann frei werdende Gelder wieder als Kredite ausreichen sollen. Nutznießer 
    sind auch die europäischen Staaten, die dank Minizinsen viele Milliarden 
    an Kosten einsparen. Nach unseren Recherchen kann das gesamte jährliche 
    Defizit aller Staaten der EU mit dieser Billion ausgeglichen werden. 
    
      

    
    Die Skepsis unseres Hauses gegenüber dem Euro-Experiment 
    setzen wir als bekannt voraus. Diese neue Billion wird den Außenwert 
    des Euros weiter schwächen und Staatsanleihen noch unattraktiver machen. 
    Für den Aktienmarkt wirkt das tendenziell stützend. Die fundamentale 
    Seite, dass steigende Börsen eigentlich steigende Gewinnaussichten der 
    Unternehmen widerspiegeln sollten, bleibt aber völlig auf der Strecke. 
    
    
    Die technichen Aspekte der jüngsten Entwicklung sind weniger düster: 
    Der EuroStoxx hat sich den weiteren Weg nach oben erschlossen. Auch die Indikatoren 
    stützen das bullishe Bild. Der nächst höhere Widerstand ergibt 
    sich aus dem Langfristchart bei 3640 Punkten. Diese Chartmarke lässt 
    sich bis ins Jahr 1998 zurück verfolgen. 
     
 
     
  
Autor: Lutz Mathes